Im Knast-Hotel: Hinter schwedischen Gardinen
Im Knast-Hotel: Hinter schwedischen Gardinen
In Schweden kann man gleich in mehreren Städten hinter "schwedischen Gardinen" die Nacht verbringen. In mehreren Knast-Hotels wurden die harten Pritschen gegen konfortable Betten getauscht.
Eines der ersten war das ehemalige Gefängnis von Karlstad, in dem Hotelgäste seit über 50 Jahren ein- und ausgehen. Einen Einblick in die Geschichte des Hauses, dessen letzte Insassen 1968 entlassen wurden, bietet eine Ausstellung im Keller.
Von der Schönheit der Gebäude, in dem im mittelschwedischen Mariestad von 1848 bis 2010 Strafgefangene einsaßen, war schon Hans Christian Andersen, Dänemarks großer Erzähler, angetan. Heute beeindruckt das Waterside Mariestad Hotell & Vandrarhem nicht nur durch seine Lage an Schwedens größtem See, dem Vänern, sondern auch durch zahlreiche originale Details aus der Gefängnisepoche wie Wandgemälde und Reliefs.
Ein gemütliches Bett in einer früheren Zelle, dazu die ganze Geschichte des schwedischen Strafvollzugs im 18. und 19. Jahrhundert bekommen die Gäste des Falu Fängelse Vandrarhem für kleines Übernachtungsgeld. Das im Zentrum der Kupferstadt Falun in Dalarna gelegene Gefängnisgebäude dient heute, rund zwanzig Jahre nach seiner „Entwidmung“, als Jugendherberge.
Als ein großer Stadtbrand 1888 weite Teile Umeås in Schutt und Asche legte, blieben nur wenige Steinhäuser der Hafen- und heutigen Universitätsstadt in Västerbotten verschont. Das älteste noch existierende Gebäude dieser Zeit ist das ehemalige Gefängnis, das heute als Hotell Gamla Fängelset i Umeå nahe zu allen zentralen Punkten der europäischen Kulturhauptstadt 2014 liegt.
Seit Jahren der Klassiker unter Schwedens Gefängnishotels ist das Långholmen-Geviert auf einer Insel vor Stockholms Stadtteil Södermalm. Mit über 500 Zellen früher das größte Gefängnis Schwedens bietet Långholmen heute sowohl als Hotel wie auch als Jugendherberge Übernachtungsmöglichkeit in Schwedens Hauptstadt.
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