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Wandern im Revier: Per Pedes durch den Pott

Blick von der Halde Haniel mit Kunstinstallation
Blick von der Halde Haniel mit Kunstinstallation (Foto: Mikayel Khachatryan)

Wandern im Revier: Per Pedes durch den Pott

Wandern entschleunigt. Ein- und Ausblicke rechts und links des Weges. Das Ruhrgebiet zu Fuß erkunden? Kein Problem. Rund 8.500 Kilometer Wanderwege stehen zur Auswahl. Natur und Urbanität oft auf engstem Raum. Industriekulturelle Relikte liegen nur einen Steinwurf von blühenden Wiesen entfernt, Touren verbinden schattige Wälder und sonnige Felder, über die der Blick schweifen kann, Halden laden zum "Klettern" ein, (Bade-)Seen sind gerade im Sommer attraktive Ausflugsziele und bieten Abkühlung. Viele Wanderwege sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.

Orientierung beim Wandern bieten die "Tour-Tipps" des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Die fünf Freizeitkarten führen durch die Hohe Mark, die Haard, die Elfringhauser Schweiz, die Kirchheller Heide/Gartroper Busch und das Ruhrtal. Neben dem Wegenetz sind Wanderparkplätze, Freizeiteinrichtungen, Einkehrmöglichkeiten, Wohnmobilstellplätze, Grill- und Rastplätze eingezeichnet. Die Karten sind im Online-Shop des RVR erhältlich.

Infos Wandern im Ruhrgebiet: www.wandern.rvr.ruhr

Tourentipp: Glörtalsperre

Der Rundweg um die Glörtalsperre bei Breckerfeld im Ennepe-Ruhr-Kreis ist mit 3,5 Kilometern überschaubar, familienfreundlich und barrierefrei. Der Einstieg in den Rundweg ist z.B. am nordöstlichen Ende der Glörtalsperre möglich. Dort sind Parkplätze vorhanden. Das dortige Restaurant Haus Glörtal bietet einen schönen Blick auf den See, in der Nachbarschaft befindet sich der Bikertreff mit Kiosk. Wer den Rundweg "im Uhrzeigersinn" wählt, geht direkt über die Staumauer und lernt so gleich eine Station der Themenroute "Industriekultur an Volme und Ennepe" der Route der Industriekultur kennen. Weiter geht es durch idyllische Auenwälder, immer wieder mit Blick auf den See, bis die Tour am Strandbad endet. Hier kann man sich an heißen Tagen erfrischen. Am naturbelassenen Wiesenstrand spenden alte Bäume Schatten. Mehrere kleine Inseln mit feinem Sand sorgen für Strandfeeling. Vor Ort gibt es auch einen Spielplatz und Trimmgeräte.

Video: Wandertipp Glörtalsperre

Tourentipp: Hohe Mark Steig

Eine Route mit Aussicht. Der gut zehn Kilometer lange Wanderweg beginnt am Bahnhof Lembeck in Dorsten in Richtung Midlicher Mühle. Die einst als Kornmühle erbaute Mühle liegt nur wenige Schritte vom Steig entfernt am Midlicher Bach. Weiter geht es zum Hof Punsmann. Dort sind die Ranger des RVR und die Biologische Station des Kreises Recklinghausen untergebracht. Ein Streifzug durch den idyllischen Bauerngarten lohnt sich.

Höhepunkt der Wanderung ist der Feuerwachturm Galgenberg. Der Aufstieg über fast 200 Stufen zur Aussichtsplattform ist zwar etwas anstrengend, belohnt aber mit einem herrlichen Rundblick über die Hohe Mark. Von dort führt der Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Strecke ist leicht und (ohne Pausen) in etwa drei Stunden zu bewältigen. An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.

Hohe Mark Steig
Der Hohe Mark Steig führt auf rund 150 Kilometern von Wesel nach Olfen. Unterwegs geht es durch dichte Wälder, verträumte Moore und malerische Auen- und Seenlandschaften. Der Wanderweg punktet mit wanderfreundlicher Beschilderung, Informationsstelen, Bänken, Rastplätzen und Schutzhütten.

Video: Wandertipp Hohe Mark Steig

Tourentipp: Kirchheller Heide

Wie der Mensch die Natur beeinflusst und Landschaften gestaltet, lässt sich eindrucksvoll bei einer Wanderung durch die Kirchheller Heide bis zur Halde Haniel in Bottrop erleben. Die rund 18 Kilometer lange Tour beginnt am Wanderparkplatz am Ostufer des Heidesees. Dieser ist durch Kiesabbau entstanden. Kormorane, Grau- und Silberreiher sowie zahlreiche Enten- und Gänsearten finden dort einen idealen Lebensraum.

Über die Brücke, die den Heidesee optisch teilt, führt die Route zum relativ jungen und wesentlich kleineren Elsbachsee, auch Pfingstsee genannt. Er entstand als Bergsenkungssee am Elsbach durch die Absenkung der Erdoberfläche infolge des Kohleabbaus. Aus dem ursprünglichen Wald wurde zunächst eine feuchte Senke und schließlich der See. Typisch sind die durch die Nässe abgestorbenen Bäume, deren tote Stämme im Wasser liegen. Von hier aus ist es nicht weit bis zum RVR-Besucherzentrum Heidhof.

Weiter geht es durch die Kirchheller Heide, ein Naturschutzgebiet mit abwechslungsreichen Mischwäldern und naturnahen Bachläufen. Bevor der Rundweg parallel zum Alten Postweg zurück zum Ausgangspunkt führt, biegt man rechts zur Halde Haniel ab. Der Abstecher lohnt sich: Die Halde ist mit 185 Metern eine der höchsten im Ruhrgebiet. Wer den Aufstieg wagt, wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Imposant ragen auch die über 100 Totems des Künstlers Agustín Ibarrola auf der Haldenkuppe in den Himmel. Das Haldenkreuz selbst erinnert an den Papstbesuch auf Prosper-Haniel im Mai 1987. Die Tour ist als mittelschwer eingestuft und kann in viereinhalb bis fünf Stunden bewältigt werden.

Video: Wandertipp Kirchheller Heide

Tourentipp: Bochumer Ruhrtal

Trubel und Ruhe, Wassersport und Industriekultur, Fernost und heimische Wälder - die Wanderung vom Kemnader Stausee bei Bochum zum Botanischen Garten der Ruhr-Universität verbindet Gegensätze. Die 5,5 Kilometer lange Tour beginnt am nordöstlichen Parkplatz des Stausees an der Hevener Straße. Von dort geht es in westlicher Richtung am Hafen Heveney und der Strandpromenade vorbei. Der See ist ein Freizeit-Hotspot mit Inline-Skater-Bahn, Sport- und Spielplätzen, Fahrgastschifffahrt, Segelmöglichkeiten und vielem mehr. Nach etwa einem Kilometer lässt man den See links liegen. Sobald man das Seeufer in Richtung Ruhr-Universität Bochum verlässt, wird es deutlich ruhiger. Die Route führt weiter durch das Wäldchen Waldsiepen/Lottental, vorbei an der Zeche Hagensieperbank, einer typischen Kleinzeche des Bochumer Südens, bis zum Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum. Dort erwartet Sie eine kleine botanische Weltreise mit Pflanzen aus allen Ländern und Vegetationszonen. Ein Kleinod ist der Chinesische Garten, der zum Verweilen einlädt. Der Rückweg zum See führt durch das waldreiche Naturschutzgebiet Kalwes. Die Wanderung ist leicht und in etwa eineinhalb Stunden zu bewältigen. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich.

Video: Wandertipp Bochumer Ruhrtal


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