Tauch-Spots der Karibik

Wracktauchen vor Barbados
Wracktauchen vor Barbados (Foto: Barbados Tourism Authority)

Tauch-Spots in der Karibik

Tauchabenteuer – mit Fischen, Riffen, Walen und Wracks - genauso vielfältig wie über Wasser präsentieren sich die mehr als 30 Karibikdestinationen auch mit ihrer Unterwasserwelt. Für Tauchanfänger sind im Allgemeinen die Plätze am Karibischen Meer besser geeignet als Gebiete auf der Atlantikseite. Profis finden in der Tiefe Raritäten wie gewaltige Korallen, geheimnisvolle Wracks und Unterwasserhöhlen nebst tierischen Begleitern aller Größenordnungen.

Den charakteristischen Gesängen von Buckelwalen lauschen können Taucher zwischen März und Mai vor Guadeloupe. Die Tiere schwimmen in dieser Zeit – oft sogar in Begleitung ihrer Jungen – durch den Saintes-Kanal und die Buchten südlich von Basse-Terre.

Zu den beliebtesten Tauchrevieren der Welt gehörten die Pigeon-Inseln mit zahlreichen Korallen, Schwämmen, Engels- und Papageifischen. Seit Jacques Cousteau Ende der 50er Jahre dort den Kultfilm „Die schweigende Welt“ gedreht hat, wird der Nationalpark auch „Cousteau-Reserve“ genannt.

Wer Wale eine Nummer zu groß findet, kann auf Curaçao mit Delphinen auf Tuchfühlung gehen. Die Dolphin Academy offeriert neuerdings auch nicht zertifizierten Tauchern sowie Schnorchlern Angebote, um die freundlichen Tiere hautnah zu erleben.

Wracktauchen

Neben exotischer Tier- und Pflanzenwelt warten für geübte Taucher am karibischen Meeresgrund aber auch zahlreiche Wracks. Das größte ist mit 183 Metern die „Bianca C“ vor Grenada. Nach einem Brand bis in 52 Meter Tiefe gesunken ist die Titanic der Karibik heute Heimat von Flossentrahl, Pfeilhecht oder Schildkröten.

Rochen trifft man dagegen südöstlich von Barbados an, wo der zerbrochene Frachter Friar’s Craig in 27 Metern Tiefe auf seine Entdecker wartet.

Während die meisten Wracks durch eher unglückliche Weise sanken, können Urlauber auf den Cayman Islands bald an einem besonderen Ereignis teilnehmen. Im Sommer soll das amerikanische U-Boot Kittiwake vor Grand Cayman versenkt werden und dort ein künstliches Riff bilden. In nur vier Metern Tiefe wird das Wrack dann auch für Schnorchler ein Erlebnis sein.

Die Cayman Islands besitzen ein großes, gesundes Riffsystem, nicht zuletzt aufgrund der strengen Schutzrichtlinien. Kürzlich wurden zwei Tauchresort mit dem Umweltsiegel „Green Globe“ ausgezeichnet. Das Resort Compass Point liegt im ruhigeren Osten von Grand Cayman, das ebenfalls ausgezeichnete Cobalt Cost Resort befindet sich in der Nähe des lebhaft „Seven Mile Beach“.

Anfänger-Tauchspots

Mit Wassertemperaturen um die 28 Grad bietet die Karibik ideale Voraussetzungen für Taucher aller Erfahrungslevel. Anfänger werden bereits von der klaren Sicht und der bunten, lebendigen Unterwasserwelt beeindruckt sein.

Ein beliebtes Anfängerriff an der Südwestküste Tobagos ist das Buccoo Reef bei Crown Point. Auf 15 Hektar erstreckt sich das seit 1982 unter Naturschutz stehende Gebiet und bietet bei rund 15 Metern Tiefe ruhiges Wasser und gute Sicht. In der Mitte des bunten Unterwasser-Gartens befindet sich eine flache, warme Stelle, die Nylon Pool genannt wird.

Rund um die Inseln St. Kitts und Nevis liegen viele kleine Anfänger-Spots mit klangvollen Namen wie Coral Garden, Devil’s Cave oder Turtle Bar. Letzterer besteht aus vulkanischem Geröll, das vor allem Schildkröten, Krebse und Seepferdchen als Versteck bevorzugen. Lokale Anbieter bieten täglich Ausflüge in diese und andere verborgene Paradiese und vermittelt auch Gästehäuser.

Auf der Nachbarinsel St. Martin gehört das „Rocher Creole“ in der Bucht von Grand Case zu den Plätzen, die anfängertauglich und fast bei jedem Wetter tauchbar sind. Inmitten eines Marine-Schutzgebiets liegt als Hauptattraktion der Creole Rock genannte Felsbrocken, um den herum sich Karibisches Meer und Atlantik vermischen und eine besondere Fauna erschaffen. Am Fuße des Felsens in rund neun Metern Tiefe liegt eine aufregende Korallenlandschaft, die unzähligen Fischen Heimat bietet. Unweit davon tummeln sich Barracudas, Delfine und Rochen.

Auf Saint Lucia liegt ein Tauchspot, der sowohl über als auch unter dem Meeresspiegel bezaubert. Direkt unter der Kulisse der malerischen Piton-Berge erstrecken sich die Coral Gardens, in der als Highlight eine gewaltige Fünffingerkoralle bis in 15 Meter Tiefe hinabreicht.

Für Fortgeschrittene: Höhlen, Wracks, ...

Die Inselwelt der Bahamas mit ihren seichten Gewässern ist für Taucher nahezu überall attraktiv. Besonderheiten stellen allerdings die zahlreichen Unterwasser-Höhlen dar. Mehr als 40 Grotten und Blue Holes findet man allein im Kalkstein-Höhlensystem der Abacos. Ein Tauchgang durch das glasklare Wasser von Nancy’s Blue Hole fühlt sich dank der großen und kleinen Kalksteinsäulen an, als schwebe man durch einen dichten Wald (www.bahamasunderground.com). Auf dem benachbarten Grand Bahama erreicht man vom Lucayan National Park im Landesinneren aus ein weiteres faszinierendes Labyrinth. Durch die so genannten „Sinkholes“, mit Wasser gefüllte Trichter, gelangt man in die großen Katakomben voller Stalaktiten. Die wohl spektakulärste unter ihnen ist Ben’s Cave.

Vor Kuba liegen stumme Zeugen kolonialer Vergangenheit auf dem Meeresgrund. Vor der Südküste sank vor 112 Jahren der Panzerkreuzer Cristobal Colon und ist heute mit einem farbigen Mantel aus Korallen bedeckt. Dazwischen finden Taucher Kanonen, Kessel oder auch Munition – Relikte des Amerikanisch-Spanischen Krieges. Wenige Kilometer entfernt vom einst schnellsten Schiff der spanischen Flotte befinden sich weitere Wracks aus den Zeiten der Seeschlacht bei Santiago.

Unter den mehr als 30 Tauchspots auf Montserrat gilt das Gebiet um Rendezvous Bluff als absolutes Muss. Ein Highlight ist die teilweise im Wasser stehende Fledermaushöhle, in der über den Köpfen der Taucher tausende von quietschenden Fruchtfledermäusen von der Höhlendecke hängen.

Im Osten von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik liegt der Unterwasser-Nationalpark La Caleta. Im über hundert Meter langen Höhlensystem der Cueva Taina befinden sich Grotten mit uralten Stalaktiten und Stalagmiten. Dieser Ort ist auch für abenteuerliche Nachttauchgänge geeignet.

Die Niederländischen Antillen Aruba, Curaçao und Bonaire sind alle drei hervorragend für Tauchurlaube geeignet. Aruba gilt als die Wracktauch-Insel, das berühmteste ist der 32 Meter lange Frachter Antilla. Bonaire hingegen ist die Shore-Dive-Insel der Karibik. Unter den über 80 Tauchspots sind 56 vom Strand aus erreichbar. Der Großteil der Insel ist Naturschutzgebiet. Curaçao wirbt vor allem mit der weitesten Sicht im Karibischen Meer – bis zu 45 Metern – und einer enormen Artenvielfalt. Bereits in den 30er Jahren zählte der Tauchpionier Hans Haas hier mehr als 500 farbenprächtige Fischarten – darunter Anemonenfische, Papageienfische, Engelfische, Seepferdchen und Ammenhaie. Zu den Top10-Plätzen zählen Mushroom Forest und The Cave. Ein abwechslungsreiches Revier mit vielen pilzförmigen Hartkorallen und kleineren Höhlen.

Auf Basse-Terre, dem „linken Schmetterlingsflügel“ Guadeloupes, gibt es eine kleine Tauchschule mit deutschsprachigen Lehrern. Zu den beliebtesten Ausflügen gehören Tauchgänge im Marinereservat Cousteau. Warme Quellen sorgen hier für eine lebendige Unterwasser-Szenerie, und in der Nähe liegen geheimnisvolle Wracks wie der Frachter Gustavia.

Von Guadeloupe aus lässt sich prima ein Abstecher auf ein weiteres Kleinod abseits des Massentourismus machen. Dominica besticht auch unter Wasser mit reichlich unberührter und bunter Natur. Spektakulär sind die leuchtenden Schwammarten, die in gelb, rot, pink oder violett auf sich aufmerksam machen. Einzigartig in ihrer Vielfalt sind auch die Seelilien (Crinoiden), die an Dominicas Riffen in großer Zahl vorkommen.

Vor den Turks & Caicos Inseln liegt eines der besten Tauchreviere der Welt. Das Riff „The Wall“ erstreckt sich entlang der gesamte Inselgruppe und ist per Boot in 10 Minuten erreichbar. In nur wenigen Metern Tiefe warten Schwarze Korallen, Gorgonien, Rochen, Haie und Schildkröten soweit das Auge reicht.


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