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Jordanien: Auf den Spuren der Pilgerin Egeria

Pilgerin auf dem Berg Nebo (Jabal Nibu)
Pilgerin auf dem Berg Nebo (Jabal Nibu) (Foto: Fadi Amirah 5div / Jordan Tourism Board)

Jordanien: Auf den Spuren der Pilgerin Egeria

Egeria war eine der mutigsten und abenteuerlustigsten Frauen des 4. Jahrhunderts. Eine adlige und wohlhabende Frau, vermutlich aus Nordspanien. Sie gilt als eine der ersten Pilgerinnen der Welt. Vor über 1.600 Jahren wanderte sie ins Heilige Land. Rund vier Jahre, von 381 bis 384 n. Chr., hielt sie sich dort auf, pilgerte zu vielen in der Bibel beschriebenen Orten und berichtete anderen Frauen davon. Eine ihrer Reisen führte sie zum Berg Nebo und zur Taufstelle Jesu am Jordan. Beide Orte liegen heute im Haschemitischen Königreich Jordanien und sind durch den Pilgerwanderweg „Camino de Egeria“ verbunden.

Der Pilgerwanderweg „Camino de Egeria” beginnt am Berg Nebo, südlich der jordanischen Hauptstadt Amman. Von dort aus hatte Moses einst das Gelobte Land erblickt. Rund 30 Kilometer weiter liegt die Taufstelle Jesu am Jordan. Die adlige Spanierin Egeria pilgerte im 4. Jahrhundert meist allein zu den wichtigsten biblischen Orten und berichtete ihren Freundinnen in Briefen davon.

Taufstätte/ Bethanien jenseits des Jordan
Taufstätte/ Bethanien jenseits des Jordan (Foto: Fadi Amirah 5div / Jordan Tourism Board)

Vom Berg Nebo bis zur Taufstelle am Fluss Jordan

Der Egeria-Weg (Camino de Egeria) ist Teil des längeren Johannes-der-Täufer-Wegs. Dieser beginnt rund 80 Kilometer südlich von Amman im UNESCO-Welterbe Umm er-Rasas und endet in Bethanien jenseits des Jordans. Die letzten beiden Etappen dieses Wegs – vom Heiligen Berg Nebo, von dem aus Moses einst das Gelobte Land erblickte, bis hinunter zur Taufstelle Jesu am Jordan – sind nun der ersten Pilgerin Egeria gewidmet.

Vor 1600 Jahren pilgerte Egeria durch diese Region
Vor 1600 Jahren pilgerte Egeria durch diese Region (Foto: Firas Edwan / Jordan Tourism Board)

Erster Reiseführer für Frauen über biblische Orte

Über ihre Pilgerreisen schrieb Egeria auf Latein ausführliche Berichte in Briefform, die sich explizit an Frauen richteten – vermutlich an ihre Mitschwestern aus einem Kloster, eher aber an interessierte, ebenfalls gläubige Freundinnen und Bekannte. Die Pilgerin beschrieb die Strecken und Sehenswürdigkeiten und erzählte von ihren Begegnungen mit den schon damals sehr gastfreundlichen Menschen in der Region. 1884 wurden Teile dieser Aufzeichnungen in der Klosterbibliothek im italienischen Arezzo wiederentdeckt. Heute kann man Egerias Reiseführer für Frauen unter dem Titel „Itinerarium Egeriae” auch auf Deutsch nachlesen. Dass es Egeria mit dem Pilgern ernst war, zeigen ihre Aufzeichnungen ziemlich deutlich: Kaum hatte sie einen der biblischen Orte erreicht, wurde sofort ein Psalm aufgesagt und gebetet. Alle anderen Bedürfnisse stellte sie hintenan, auch die Treffen und Gespräche mit den zahlreichen Geistlichen, die sie empfingen und beherbergten. Bis heute gelten Egerias Schriften als ein unschätzbares Zeugnis der frühchristlichen Frömmigkeit.ese Partnerschaft stärkt die historischen und kulturellen Beziehungen zwischen Europa und Jordanien und würdigt die Bedeutung von Pilgerwegen für die Verbindung von Zivilisationen und Religionen.

Kirche von Johannes dem Täufer in Al-Maghtas
Kirche von Johannes dem Täufer in Al-Maghtas (Foto: Fadi Amirah 5div / Jordan Tourism Board)

Partnerschaft mit dem Jakobsweg

Der „Camino de Egeria“ ist rund 30 Kilometer lang und kann in zwei Tagesetappen bewältigt werden. Der Pilgerweg ist partnerschaftlich mit dem spanischen Jakobsweg verbunden. In Santiago de Compostela stellten die Verantwortlichen ein jordanisches Wegzeichen auf, und entlang des „Camino de Egeria” steht auch das bekannte Wegzeichen des Jakobswegs mit der Muschel. Diese Partnerschaft stärkt die historischen und kulturellen Beziehungen zwischen Europa und Jordanien und würdigt die Bedeutung von Pilgerwegen für die Verbindung von Zivilisationen und Religionen.


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