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Overtourismus: Destinationen am Limit?!

Santorin: Touristen schieben sich durch Oia
Santorin: Touristen schieben sich durch Oia (Foto: Jonathan Forsey)

Massentourismus: Destinationen am Limit?!

Der Tourismus in Europa boomt, überfordert aber manche Destinationen und sorgt für Unmut bei den Einheimischen. Wie können Touristenströme gelenkt werden, damit Orte und Regionen für die Einheimischen lebenswert bleiben? Wie können die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus erhalten und gleichzeitig die negativen sozialen und ökologischen Folgen minimiert werden?

Mehrere europäische Städte und Regionen haben Maßnahmen ergriffen, um ein Gleichgewicht zwischen Touristenströmen und dem Wohlergehen der lokalen Bevölkerung herzustellen. Die Frage ist, ob diese Maßnahmen wirksam und ausreichend sind.

Amsterdam: Weniger Touriläden & Kreuzfahrer

In Amsterdam, das jährlich mehr als 18 Millionen Besucher zählt, fühlen sich viele Einwohner von den Touristenmassen erdrückt. Die Stadt reagierte, indem sie neue Touristenläden im Stadtzentrum verbot und Beschränkungen für private Vermietungen wie Airbnb einführte. Außerdem dürfen Busse über 7,5 Tonnen nicht mehr in die Innenstadt fahren und die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere soll begrenzt werden. Trotz dieser Maßnahmen sind Lärm und Umweltverschmutzung durch Partytouristen nach wie vor ein großes Problem, das viele Amsterdamer unzufrieden macht.

Venedig: Eintrittsgebühren für Tagestouristen

Venedig steht vor ähnlichen Herausforderungen, da die Einwohnerzahl aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und des stetigen Zustroms von Touristen sinkt. Die Stadt hat Maßnahmen ergriffen, um große Kreuzfahrtschiffe aus der Lagune zu verbannen und die Zahl der Übernachtungen über Plattformen wie Airbnb zu begrenzen. An Tagen mit hohem Touristenaufkommen werden Eintrittsgebühren erhoben. Das soll die Umwelt schützen und den Druck auf die Stadt verringern. Kritiker bemängeln, dass die Schritte nicht weit genug gehen.

Barcelona: Beschränkungen für neue Unterkünfte

Auch Barcelona hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter Beschränkungen für neue Touristenunterkünfte und Hotels, das Verbot neuer Touristenläden und eine Begrenzung der Anzahl von Kreuzfahrtschiffen. Diese sollen negative Auswirkungen auf die Lebensqualität mildern und der Gentrifizierung entgegenwirken. Gleichzeitig hat die Stadt eine Werbekampagne gestartet, um wieder mehr Besucher anzulocken. Dies stößt bei den Bewohnern auf Kritik.

Florenz und Prag: Kurzzeitvermietungen reguliert

Ähnliche Ansätze wurden in Florenz und Prag verfolgt, wo die Beschränkung von Kurzzeitvermietungen als Schlüsselstrategie angesehen wird, um die Verdrängung der lokalen Bevölkerung zu verhindern und die Mietpreise zu stabilisieren. Trotz einiger Erfolge werden diese Maßnahmen oft als unzureichend angesehen, um die langfristigen Auswirkungen des Massentourismus vollständig in den Griff zu bekommen.

Dubrovnik und Santorin: Besucherzahlen begrenzen

Selbst kleinere Orte wie Dubrovnik und Santorin sehen sich mit einem starken Touristenansturm konfrontiert. Dubrovnik, bekannt durch die Serie "Game of Thrones", hat Besucherzahlen, die die kleine Stadt fast erdrücken. Maßnahmen wie die Begrenzung der Besucherzahl in der historischen Altstadt sind in Planung. Santorin hat bereits Beschränkungen für Kreuzfahrttouristen eingeführt, um die Überfüllung zu verringern.

Malaga: Demos gegen Wohnungsmangel

Besonders deutlich ist der Widerstand in Malaga, wo lokale Initiativen und Proteste den Unmut der Bevölkerung widerspiegeln. Gentrifizierung und der Verlust von Wohnraum zugunsten von Ferienwohnungen treiben viele Einheimische an den Stadtrand oder gar aus ihrer Heimat.

Insgesamt zeigen die Maßnahmen zur Besucherlenkung in den europäischen Städten und Regionen gemischte Ergebnisse. Während einige Strategien helfen, die Touristenströme zu verteilen und die Städte zu entlasten, sind viele Einheimische skeptisch, ob diese Maßnahmen ausreichen. Eine kontinuierliche Anpassung und Verstärkung der Maßnahmen sowie die aktive Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften sind entscheidend, um ein nachhaltiges Gleichgewicht zu erreichen. Und: Auch Touristen müssen ihr Reiseverhalten ändern!

Podcast: Overtourismus - Destinationen am Limit


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